Johanneum optimistisch: Vier Förderanträge an den Landkreis für weitere Modernisierungen
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12.07.2006, Wildeshauser Zeitung, Theo Wilke
Wildeshausen Fieberhaft werden die letzten Arbeiten erledigt, bevor morgen der neue OP-Trakt des Krankenhauses Johanneum eingeweiht wird. Gestern blickten Verwaltungsdirektor Hubert Bartelt und Herbert Weitz (Stiftungskuratorium) in die weitere Zukunft: Vier Förderanträge liegen dem Landkreis Oldenburg vor. Ambulanz, Eingangsbereich, Brandschutz und Medizintechnik erfordern rund 2,5 Mio. Euro.
Investitionen sind in den nächsten zwei bis drei Jahren nötig, damit das Krankenhaus, das im Jahr um die 14 Mio. Euro an Umsatz hat, in der Region konkurrenzfähig bleibt. Mit den jüngsten Förderanträgen nimmt das Johanneum den Landkreis in die Pflicht.
Aus Hannover gibt es kein Geld mehr. Nun will das Kuratorium der Stiftung Johanneum (Trägerin des Hauses) gemeinsam mit dem Landkreis ein Finanzierungskonzept erarbeiten, um ab 2007 Planungssicherheit zu haben. Laut Bartelt geht es um einen kurzfristigen Zuschuss (420 000 Euro) für medizinisch-technische Geräte in OP, Intensiv- und Aufwachbereich, mittelfristig um Brandschutz (515 000 Euro in Flure, Fluchtreppen usw.), langfristig 500 000 Euro in den Eingangsbereich (Erweiterung und Neugestaltung). Schließlich stehen bis zu einer Million Euro für den Ambulanzbereich auf der „Sanierungsliste“.
„Betrüblich finden Kuratorium und Krankenhausleitung, dass zwar das Land und die Stadt Wildeshausen die Maßnahmen bisher unterstützt haben, aber der Landkreis die Bitten um finanzielle Beihilfen bisher abgelehnt hat. Wir sind heute dennoch optimistisch, was eine finanzielle Förderung durch den Kreis angeht“, betonte Herbert Weitz.
Das Wildeshauser Krankenhaus habe in 17 Jahren rund 17 Mio. Euro in die Verbesserung seiner Infrastruktur investiert. Obwohl Klinik in einer eher kleinen Stadt, könne das Johanneum modernste technische Standards vorweisen und somit nicht nur den Standort, sondern auch die rund 350 Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern. Verwaltungschef Bartelt: „17 Jahre lang haben wir vom Landkreis fast keine finanzielle Unterstützung bekommen. Gerade mal eine Summe von einem Prozent der vom Johanneum getätigten Investitionen sind aus dem Kreis-Topf geflossen. Und dies war bereits 1992.“ Für zusätzliche Beihilfen fand sich in der Vergangenheit keine Kreismehrheit, weil eben kein „Kreis-Krankenhaus“ und der Landkreis jährlich in die Krankenhaus-Umlage des Landes einzahle.
Bei der Übergabe der vier Förderanträge im Kreishaus jetzt gab es nach Bartelts Angaben mit Landrat Frank Eger und dem Ersten Kreisrat Rolf Eilers ein konstruktives Gespräch. Natürlich konnten Eger und Eilers keine Zusagen treffen.
Herbert Weitz möchte aber auch Kommunal- und Kreispolitiker in die Pflicht nehmen, denn „auch künftig müssen wir uns bemühen, dass das Johanneum allen Anforderungen genügt.“