Shamsan zurück in die Heimat

Hilfsaktion Jemenitischer Junge nach Rückfall im zweiten Anlauf geheilt

Quelle: 10.08.2006, Nordwest-Zeitung, Karsten Bandlow
Chefarzt Herrmann ist sehr zufrieden. "Wir können ihn guten Gewissens entlassen", sagt der medizinische Direktor des Johanneums. Wildeshausen - Jetzt müsste eigentlich alles gut sein. Dr. Hans-Jürgen Herrmann, der medizinische Direktor des Wildeshauser Krankenhauses Johanneum, ist jedenfalls sehr zufrieden: "Shamsan ist geheilt", sagt der Chefarzt auf Anfrage der NWZ. Am Montagnachmittag wird der 15-jährige Junge aus dem Jemen, der im Johanneum wegen einer gefährlichen Knochenentzündung behandelt worden war, verabschiedet. Am Dienstag geht es mit dem Flieger ab Frankfurt zurück in die Heimat. Shamsan war bereits zum zweiten Mal als Patient im Johanneum. Von Anfang Oktober bis Anfang Januar war er ebenfalls mit seinem verletzten Bein sehr aufwendig behandelt und schließlich als geheilt nach Hause entlassen worden. Doch die Krankheit brach wieder aus. Die Ärzte des Hammer Forums, das zusammen mit dem Wildeshauser Rotary-Club schon die erste Heilungsaktion organisiert hatte, wussten keinen anderen Ausweg, als Shamsan nach Deutschland zurück zu holen. Kurz vor Ostern war er wieder im Johanneum. Dr. Herrmann und sein Team mussten mit den Operationen und Antibiotikabehandlung wieder ganz von vorne anfangen. Doch jetzt sei alles gut, eine Kernspin-Untersuchung in Vechta habe die Heilung bestätigt, sagt der Chefarzt. "Wir können ihn guten Gewissens entlassen." Dass Shamsan nun endgültig geheilt ist, hofft auch Dr. Reinhard Gehring von den Rotariern, die die Behandlung des Jungen und seiner kleinen Leidensgenossin Awatef organisatorisch und mit einigen Benefizveranstaltungen auch finanziell begleitet haben. Alles Gute wünscht dem jungen Jemeniten natürlich auch Souraya Debbeler. Die Wildeshauser Krankenschwester hatte sich während der ersten Behandlungsphase wie eine Mutter um Shamsan gekümmert. In den letzten Wochen übernahm diese Aufgabe Fatme Haidar, die Mutter von Souraya Debbeler, die unlängst ihre zweite Tochter bekommen hat. Bei den Debbelers und Haidars hatte Shamsan kompletten Familienanschluss, aber auch andere Wildeshauser haben sich rührend um den Patienten gekümmert. Häufig unterwegs mit ihm, zum Fußball oder auch ins Schwimmbad, war zum Beispiel Steffen Eger, der Sohn des Landrats.