Die Maske fällt noch nicht überall

CORONA-SCHUTZ - Pflicht für Besucher läuft aus - Zwischen Erleichterung und Freiwilligkeit

Quelle: 06.04.2023, Nordwest Zeitung, Hergen Schelling

WILDESHAUSEN. Rund drei Jahre hat das Coronavirus Leben und Alltag der Menschen in Deutschland eingeschränkt - jetzt fällt auch die letzte gesetzliche Schutzmaßnahme weg: Zum 7. April endet die Maskenpflicht für Besucherinnen und Besucher in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen. Bewohner und Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen brauchten schon seit 1. März keine Maske mehr zu tragen.

Dennoch sollte, wer einen Arzt aufsuchen möchte, zur Sicherheit noch eine Maske mitnehmen. Denn Praxen oder Kliniken können von ihrem Hausrecht Gebrauch machen und in ihren Räumen weiterhin auf das Tragen einer FFP2-Maske bestehen - in Wildeshausen werden einige so verfahren. Das Krankenhaus Johanneum und die örtlichen Seniorenpflegeheime indes wollen mit dem Auslaufen der Schutzmaßnahmen auf die Maskenpflicht verzichten.

„Eigenes Ermessen“
„Ab dem 7. April entfällt im Johanneum analog zu den gesetzlichen Vorgaben der Bundesregierung die Maskenpflicht für alle Besucherinnen und Besucher“, teilt das Wildeshauser Krankenhaus auf Nachfrage mit. Auch im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) gelte die Pflicht nicht mehr. „Nach eigenem Ermessen ist es jedoch jedem selbst überlassen, eine Maske zu tragen“, heißt es weiter in der Mitteilung. Das sollte erst recht bei Erkältungssymptomen der Fall sein.

Im MVZ werden jedoch nicht alle Beteiligten die Lockerungen sofort mitmachen. In der Praxis für Innere Medizin werde die Maskenpflicht noch weiter aufrechterhalten, sagte eine Mitarbeiterin. Wer keine FFP-Maske dabei habe, können sie am Tresen für einen Euro erwerben. Zumindest den April hindurch wolle man noch so verfahren.

Im Dialysezentrum gleich nebenan hingegen brauchen Patientinnen und Patienten ab 8. April keine Maske mehr zu tragen. Andere Praxen setzen auf Freiwilligkeit: Die „Hausärzte am Westring“ etwa erwarten von ihren Besucherinnen und Besuchern, dass sie beim Eintreten weiterhin eine Maske aufsetzen. Ein Schild an der Tür weise darauf hin, sagte eine Mitarbeiterin. „Wir machen das aus Sicherheitsgründen.“

Die Senioreneinrichtungen in Wildeshausen verlangen künftig bei Besuchen keine Maske mehr: „Wir übernehmen das, was beschlossen wurde“, hieß es im Atrium am Wall. Ebenso im Kreisaltenheim an der Goldenstedter Straße: „Wir richten uns nach der Corona-Verordnung“, erklärte eine Mitarbeiterin.

„Nerven gekostet“
Die Befreiung von der Maskenpflicht sorge für viel Erleichterung, sagte Sascha Lücke, Leiter des evangelischen Altenzentrums Alexanderstift. „Die Corona-Beschränkungen haben uns viele Nerven gekostet.“ Zwar konnten Bewohner und Beschäftigte schon Anfang März die Masken fallenlassen. Aber nicht nur für Besucher bestand die Pflicht zum Tragen weiter, sondern ebenso für Therapeuten oder Reinigungskräfte. „Das hinterließ bei manchen ein Gefühl der Ungerechtigkeit“, so Lücke. Damit ist es nun vorbei.