JOHANNEUM - Stadt übergibt Zuwendungsbescheid über eine Million Euro
WILDESHAUSEN. (ing) Als im Sommer 2021 der Wildeshauser Stadtrat beschloss, die Erweiterung und Modernisierung des Krankenhauses Johanneum mit einer Million Euro zu unterstützen, war die Enttäuschung groß bei Klinikleitung und Trägerstiftung - sie hatten einen Zuschuss in mindestens doppelter Höhe erwartet und kritisierten die Zurückhaltung der politischen Mehrheit seinerzeit scharf. Von den damaligen Dissonanzen war indes am Freitagmittag nichts mehr zu spüren, als Bürgermeister Jens Kuraschinski dem Verwaltungsdirektor des Johanneums, Hubert Bartelt, den offiziellen Zuwendungsbescheid überreichte. Im Gegenteil: Bartelt bedankte sich ausdrücklich für die Mittel von der Stadt - die ab 2025 in vier Teilbeträgen à 250 000 Euro fließen werden - und würdigte auch die gute Zusammenarbeit bei der Baufinanzierung mit dem Land und dem Landkreis Oldenburg.
Und ganz aufgegeben haben die Krankenhaus-Verantwortlichen die Hoffnung auf einen weiteren städtischen Zuschuss auch noch nicht: Man sei in Gesprächen „mit allen drei Finanzierungsträgern“, betonte Hubert Bartelt.
Dies auch vor dem Hintergrund, dass die bei der Planung anvisierten Gesamtinvestitionen von 37,5 Millionen Euro für alle drei Bauabschnitte vermutlich nicht ausreichen werden: Das Land, das bisher schon fast 30 Millionen für das Johanneum bereitstellt, habe eine Nachförderung wegen gestiegener Baukosten zumindest angedeutet, so Bartelt, und bei Kreis und Stadt gelte es abzuwarten, was in der nächsten Wahlperiode vielleicht noch möglich sei. Kuraschinski nickte dazu, und auch die zur Übergabe erschienenen Vertreter der Ratsfraktionen - Christin Rollié (CDU), Marko Bahr (FDP), Matthias Kück (UWG) und Jens Peter Henncken (CDW) - widersprachen nicht.
Das Johanneum sei ein wichtiger Arbeitgeber und stärke Wildeshausen als Mittelzentrum, fasste Hennken die allgemeine Sichtweise zusammen.
Der erste Bauabschnitt am Johanneum geht unterdessen nach Plan voran, wie Hubert Bartelt schilderte. Der Neubau des Bettenhauses Ost, der auch die künftige Geriatrie-Abteilung aufnehmen wird, ist winterdicht, die Ausschreibungen für die Innenarbeiten laufen, so der Verwaltungschef. „Wir sind froh, dass wir zur rechten Zeit angefangen haben“, sagte Hubert Bartelt, „so haben wir jetzt die Nase vorn!“
Die Inbetriebnahme des Bettenhauses sei für das erste Quartal 2025 geplant. Wie schnell und in welchem Umfang es dann mit den Abschnitten zwei und drei weitergehen kann, hängt vor allem vom Budget ab.