Ohne Schmerzen wieder auf den Beinen

Medizin - Modernste Technik bei Kniegelenk-Operationen im Johanneum - Individuelle Anpassung

Quelle: 13.09.2007, Nordwest-Zeitung, Stefan Idel
Wildeshausen - Kniegelenk-Operationen aufgrund von Gelenkverschleiß gehören mittlerweile zu den häufigsten chirurgischen Eingriffen in Deutschland. „Jährlich erhalten mehr als 140 000 Menschen künstliche Gelenke, so genannte Endoprothesen", berichtet Dr. Hans-Jürgen Herrmann, Chefarzt der Chirurgie am Wildeshauser Krankenhaus Johanneum. Hier verfügen die Ärzte durch jahrzehntelange Praxis speziell auf diesem Gebiet über sehr viel Wissen und Erfahrung. Jährlich würden rund 60 Kniegelenk-Operationen und mehr als 100 Hüftgelenk-Operationen am Johanneum durchgeführt. „Die OP ist mittlerweile Routine", meint auch Verwaltungsdirektor Hubert Bartelt. Aus Gesprächen mit Patienten wissen die Mediziner allerdings, dass viele Betroffene einer Kniegelenk-Operation zunächst kritisch gegenüberstehen. Deshalb informiert das Johanneum im Rahmen eines "Patientenforums" am Mittwoch, 19. September, ab 19 Uhr im Café Johanneum über Behandlungsmöglichkeiten bei Arthrose. Neben Dr. Herrmann referieren Dr. Hans Risse, Chefarzt der Anästhesie/Schmerztherapie sowie der Physiotherapeut Günter Hoge. Erläutert werde, wie sich die Krankheit äußert und was die Betroffenen dagegen tun können. „Wir stellen verschiedene Therapiekonzepte vor. Auch Patienten werden berichten", sagten Dr. Herrmann und Dr. Heinrich Förster, Leitender Arzt der Chirurgie, am Mittwoch. Eine Anmeldung sei nicht erforderlich. Oberstes Ziel sei es, die Mobilität der Patienten zu erhöhen. Daher führe die Klinik in der Regel Hüftgelenk-Operationen mit den modernen, computerunterstützten Techniken der Schlüsselloch-Chirurgie, auch minimal-invasive Chirurgie genannt, durch. „Der Schnitt ist nicht länger als sieben Zentimeter", so Dr. Herrmann. Damit erzielen die Ärzte nicht nur einen kosmetischen Effekt. Vielmehr müssten keine Muskeln oder Sehnen durchtrennt werden; die Patienten kämen in der Regel sehr schnell wieder auf die Beine. „Eine ältere Dame wollte gleich nach Hause und nicht in die Reha", berichtet Förster. Neue medizinische Erkenntnisse kommen ebenfalls bei der Implantation künstlicher Kniesysteme zum Tragen: „Wir haben uns für eine spezielle künstliche Knieprothese entschieden, die eine genaue Anpassung an die individuelle Anatomie des Patienten erlaubt", erläutert Dr. Herrmann. Zudem sei das System so konzipiert, dass es die vorhandenen Knochen in besonderem Maße erhält. „Wir haben auch Zwischengrößen", spielt der Mediziner auf die unterschiedliche Anatomie von Mann und Frau an.