Land fördert Erweiterung / Zusätzliche Zuschüsse nötig
Wildeshausen – Es dürfte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass mit Staatssekretärin Christine Arbogast (SPD) eine ranghohe Vertreterin der Landesregierung das Krankenhaus Johanneum in Wildeshausen aufgesucht hat. Sie hatte am Dienstagnachmittag einen symbolischen Scheck über vier Millionen Euro dabei. Doch die Klinik braucht mehr Geld, um die vor gut zwei Jahren begonnene Erweiterung zu beenden.
Aktuell wird noch am Bettenhaus gebaut, das als Anbau in Richtung Deekenstraße errichtet wurde. Die Arbeiten sollen im Sommer beendet werden, woraufhin gegen Ende des Jahres der zweite Bauabschnitt startet: die Erweiterung des Notfallbereichs und eine neue Abteilung mit Intensivbetten. Weitere Maßnahmen sind für 2027 und 2028 geplant.
All das kostet viel Geld. Auch weil Leistungen ausgeschrieben werden mussten, als die Baupreise sehr hoch waren. Das Land fördert die Erweiterung mit knapp 30 Millionen Euro. Und seitens des Johanneums ist man mit den zuständigen Stellen in Gesprächen, ob diese Summe nicht aufgestockt werden sollte. Geschäftsführer Hubert Bartelt hat zumindest positive Signale empfangen, wie bei dem Termin deutlich wurde.
Bereits tätig geworden ist der Landkreis Oldenburg, der seinen Anteil von gut drei Millionen Euro im Dezember verdoppelt hat. „Wir wollen für das Krankenhaus einstehen“, betonte Landrat Christian Pundt. Die Stadt hat bisher eine Million Euro bereitgestellt. Auch hier laufen Gespräche. Dies werde in den kommenden Tagen und Wochen intensiviert werden, kündigte Bürgermeister Jens Kuraschinski an.
Die hohen Investitionen in den Standort und die Unterstützung von Land, Kreis und Stadt spielen eine große Rolle, ist doch in der Krankenhauslandschaft zurzeit einiges in Bewegung. „Ich habe noch nicht gehört, dass der Standort infrage gestellt wird“, sagte Bartelt. Trotzdem empfinde er den Besuch und die Auszahlung der zugesagten vier Millionen Euro als „Rückenwind“.
Den kann die Klinik gebrauchen, die nicht nur nach eigenen Angaben größter Arbeitgeber der Stadt ist, sondern auch eine wichtige Rolle in der Region ausfüllt. „Ohne das Johanneum wäre der Südwesten des Landkreises ein kritischer Bereich“, sagte der Geschäftsführer mit Blick auf Notfälle. Aber auch darüber hinaus sei die Klinik sehr wichtig für die Patienten. Nichtsdestotrotz kämpft das Krankenhaus wie viele andere mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. „Auch wir schreiben rote Zahlen“, sagte Bartelt. Abhilfe schaffen soll die Krankenhausreform.
„Wir sind kein besonders großes Krankenhaus, aber ein sehr leistungsstarkes“, betonte Martin Kossen, Vorsitzender des Kuratoriums. Das Geld aus der Landeskasse sei „wirklich gut angelegt in Wildeshausen“. Arbogast sagte, es sei wichtig, sowohl für die Patienten als auch die Mitarbeiter in die Kliniken zu investieren. Sie wolle aber Gesprächen über eine mögliche Aufstockung der Landesmittel nicht vorgreifen.
Foto: Übergabe: Staatssekretärin Christine Arbogast (8.v.l.) mit Joahnneum-Geschäftsführer Hubert Bartelt (9.v.l.) und Martin Kossen (6.v.r), Vorsitzender des Kuratoriums. Mit dabei: Kuratoriumsmitglieder, Thore Güldner (SPD), Chefarzt Dr. Alexander Tercic, Landrat Christian Pundt, Bürgermeister Jens Kuraschinski sowie Mitarbeitervertreter und der Architekt.