JOHANNEUM - Staatssekretärin überreicht weiteren Scheck an Wildeshauser Krankenhaus
WILDESHAUSEN. „Was wäre Wildeshausen ohne das Krankenhaus Johanneum?“, fragte Bürgermeister Jens Kuraschinski am Dienstagnachmittag in die Runde. Vertreterinnen und Vertreter des Krankenhauses, der Politik, der Stadt sowie der Kirche hatten sich im Krankenhaus-Café versammelt, um einer weiteren Scheckübergabe beizuwohnen – und um zu zeigen, dass die Stadt das Krankenhaus als „wichtigen Wirtschaftsstandort“, wie Kuraschinski betonte, braucht. Mit einem Scheck über vier Millionen Euro überreichte Staatssekretärin Dr. Christine Arbogast die fünfte Rate der Gesamtförderung in Höhe von 29,5 Millionen Euro.
Drei Baustufen
Im Oktober 2017 hatte das Krankenhaus einen Förderantrag gestellt, 2019 wurde es in das Investitionsprogramm des niedersächsischen Gesundheitsministeriums aufgenommen. Mit dem Geld sollen drei Baustufen finanziert werden, stellte Geschäftsführer Hubert Bartelt vor: Im zweiten Quartal dieses Jahres werde Baustufe 1 fertiggestellt. Das Bettenhaus Ost wird erweitert . Die „Notfallstrukturen“ sollen während der Baustufe 2 erweitert und angepasst werden, außerdem ist eine neue Intensiv-Abteilung im zweiten Obergeschoss geplant mit 18 Betten. Derzeit gibt es fünf Betten. Geplante Fertigstellung: 2026. 2027 und 2028 soll der Lückenschluss zum Pflegetrakt fertiggestellt werden, die Verlegung der zentralen Anlieferung sowie eine Erweiterung um zwei Operationssäle. Der Altbau an der Visbeker Straße soll zum Teil abgerissen und ein Neubau über drei Ebenen errichtet werden.
Das Krankenhaus mit seinen 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern habe derzeit rund 22 Prozent zu wenig Fläche, rechnete Bartel vor. Mit 1,8 aufgestellten Betten je 1000 Einwohner im Landkreis Oldenburg – beruhend auf einer Studie des Landesamts für Statistik – habe es im niedersachsenweiten Vergleich die geringste Bettendichte. Das habe sich besonders während der Corona-Pandemie bemerkbar gemacht. „Wir sind kein besonders großes Krankenhaus, aber ein leistungsstarkes“, hob Kuratoriumsvorsitzender Martin Kossen dennoch die Bedeutung hervor.
Weiterer Zuschuss?
Erst im Dezember hatte der Landkreis Oldenburg beschlossen, nach den bereits zugesagten 3,4 Millionen einen weiteren beantragten Zuschuss von 3,3 Millionen Euro zu gewähren . Angesichts des Haushaltsdefizits sei das nicht leicht gefallen – aber man brauche Geld für eine gute Krankenversorgung, betonte Landrat Dr. Christian Pundt. Bürgermeister Kuraschinski berichtete ebenfalls, dass der Stadt die Entscheidung über den Zuschuss von einer Million Euro nicht leicht gefallen sei . „Aber es ist eine gute Entscheidung.“ Über einen weiteren Zuschuss sei man im Gespräch.
Geld wird das Krankenhaus auch künftig benötigen, stellte Hubert Bartelt in Aussicht: Nach den drei Baustufen ist geplant, zwischen den neuen Gebäuden eine Art Ringschluss zu errichten.