JOHANNEUM - Ahmed Yaseen vervollständigt das Team in der Orthopädie und Unfallchirurgie
WILDESHAUSEN. (vs) Rund 700 Prothesen würden jährlich im Krankenhaus Johanneum in Wildeshausen nach Angaben der zuständigen Ärzte bei Patientinnen und Patienten eingesetzt, hinzu kämen gut 100 Prothesenwechsel. Diese Zahlen seien 2024 nicht „eingeknickt“, betont Stiftungsvorstand Hubert Bartelt: Ein Dreivierteljahr lang war eine Chefarztstelle in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie vakant. Seit 1. Januar ist Ahmed Yaseen als neuer Chefarzt und Leiter des Endoprothetik Zentrums der Maximalversorgung tätig. Im Beisein von Bartelt, dem weiteren Stiftungsvorstand Lukas Mählmann, dem Ärztlichen Direktor Dr. Alexander Terzic sowie Dr. Michael Bechara, mit dem er den Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie leitet, stellte sich der 43-Jährige nun offiziell vor.
„Haus hat guten Ruf“
Der Vater von drei Kindern war zunächst in Lilienthal tätig, arbeitete danach zwei Jahre lang an einer Uni-Klinik in Innsbruck in Österreich. Seine Familie blieb in Lilienthal – deshalb kam er zurück. „Das Johanneum war die attraktivste Stelle für mich. Das Haus hat einen guten Ruf“, erzählt Yaseen. Bewerber habe es viele gegeben, ergänzt Bechara. Für die Ärzte sei aber schnell klar gewesen, dass sie Yaseen in ihrem Team haben wollen – entsprechend habe man gewartet, bis er den Arbeitsort wechseln konnte.
Sein Ziel sei es, in der Orthopädie eine Patientenzufriedenheit – die zum Beispiel bei Hüftprothesen bei 95 Prozent liegt – von 100 Prozent zu erreichen, erklärt Yaseen. Um eine entsprechende Präzision zu erreichen, müsse die passende Technik angeschafft werden. Aktuelles Beispiel dafür sei die „Augmented Reality“ (AR, „erweiterte Realität“): Hierbei trägt der Arzt beziehungsweise die Ärztin eine AR-Brille im OP-Saal. Auch Roboter kämen mittlerweile zum Einsatz. Zudem solle der Revisionsbereich in der Endoprothetik ausgebaut werden. Wenn sich eine Prothese lockert oder infiziert, wird sie in einer Revisionsoperation ausgewechselt.
Behandlung optimieren
Yaseen bringt das notwendige Know-how mit, betonen seine neuen Kollegen: Er hat Zusatzbezeichnungen in spezieller Unfallchirurgie und in spezieller orthopädischer Chirurgie, hat verschiedene Zertifizierungen, darunter Senior Hauptoperateur der Endoprothetik, und ist zertifizierter Kniechirurg. Seine Schwerpunkte liegen in der minimalinvasiven Hüftchirurgie und in der personalisierten Endoprothetik. Letztgenanntes sei in den vergangenen fünf Jahren vermehrt zum Thema geworden, erklärt Yaseen. Hier werde zum Beispiel verstärkt auf die Anatomie der Patientinnen und Patienten geachtet. Das andere oft genutzte Prinzip sei „One size fits all“ – frei übersetzt: „Eine Größe passt für alle“.
Während der Vakanz sei man „enger zusammengerückt“, erklärt Bechara. Jetzt zeigen sich die Mediziner froh, dass die Stelle wieder besetzt ist. „Die Klinik hat bereits einen soliden Ruf, und wir sind zuversichtlich, dass Yaseens Erfahrung dazu beitragen wird, unsere Behandlungsansätze weiter zu optimieren“, sagt Terzic.
Foto: Blumen für den neuen Chefarzt Ahmed Yaseen (2. von links): Stiftungsvorstand Hubert Bartelt (von links), der Ärztliche Direktor Dr. Alexander Terzic und Stiftungsvorstand Lukas Mählmann begrüßen ihn. BILD: Krankenhaus Johanneum