Erweiterung: Johanneum will zusätzliche 1,7 Millionen Euro
Die Stadt Wildeshausen hat die Erweiterung des Krankenhauses Johanneum bereits mit einer Million Euro bezuschusst. Die Klinik hat allerdings kürzlich einen weiteren Förderantrag gestellt und bittet um 1,7 Millionen Euro zusätzlich. Im Stadtrat wird bereits überlegt, wie darauf zu reagieren ist – schließlich ist das Krankenhaus einer der größten Arbeitgeber Wildeshausens und die Erweiterung könnte für die Zukunft des Standorts wichtig sein.
Der Zuschussantrag wurde bis jetzt nicht öffentlich behandelt, allerdings hatte die CDW-Fraktion eine Anfrage an die Verwaltung gerichtet. Daraus wird ersichtlich, dass es in den Gesprächen um einen möglichen Flächentausch geht. Auf Nachfrage der Mediengruppe Kreiszeitung wollte sich der Fraktionsvorsitzende Jens-Peter Hennken nicht im Detail äußern. Er sagte nur: „Es gibt Ideen für eine Gegenfinanzierung der zusätzlichen Förderung.“
Für die Stadtverwaltung teilte Sprecher Hans Ufferfilge, ebenfalls auf Nachfrage, mit: „Verwaltung und Politik befinden sich mit dem Johanneum im Austausch, insbesondere, was eine spätere Beratung des Anliegens im zuständigen Fachausschuss betrifft.“ Weiter ließ er wissen: „Ob und inwieweit der angesprochene Flächentausch hier eine Option sein kann, vermag die Verwaltung zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abschließend zu beurteilen.“ Offenbar geht es um ein Areal an der Ecke Südring/Goldenstedter Straße in Wildeshausen.
Dass die Sache durch die CDW-Anfrage überhaupt öffentlich wurde, hat das Stadthaus in Kauf genommen. „Anfragen von Ratsmitgliedern werden grundsätzlich im Sinne einer größtmöglichen Transparenz öffentlich beantwortet. Die Antworten auf die Fragen unterliegen keiner besonderen Diskretion im Sinne des Kommunalverfassungsgesetzes. Insofern sind die Anfrage mit den Antworten dazu auch ins öffentliche Protokoll aufgenommen worden“, so Ufferfilge weiter.
Das Johanneum arbeitet schon seit Jahren an den Erweiterungsplänen. Der Landkreis hatte bereits 3,4 Millionen bereitgestellt und nun noch einmal 3,3 Millionen Euro in seinen Haushalt aufgenommen. Das Land trägt derweil weiterhin den größten Anteil mit Zuschüssen in Höhe von insgesamt knapp 30 Millionen Euro. Auch in Hannover versucht die Klinik, zusätzliche Gelder einzuwerben. Vor dem Hintergrund steigender Baukosten hatte sich herausgestellt, dass die ursprüngliche Finanzplanung überholt war.
Die Bauarbeiten sind seit dem offiziellen Start im September 2022 gut vorangeschritten. Der erste Abschnitt, der Neubau eines Bettenhauses an der Deekenstraße, nähert sich dem Abschluss. Als Nächstes soll eine neue intensivmedizinische Abteilung im Westen des Gebäudekomplexes im Zentrum Wildeshausens entstehen. Dritter und letzter Schritt ist dann eine Erweiterung des OP-Bereichs an der Visbeker Straße.