Nur noch eine Nummer für Notdienst

Gesundheit Zentrale ärztliche Bereitschaftsdienstpraxis startet am 01. Januar im Wildeshauser Johanneum

Quelle: 23.12.2008, Nordwest-Zeitung, Karsten Bandlow
Mehr als 40 Ärzte in Bereitschaft Das neue Angebot der zentralen Bereitschaftsdienstpraxis in Wildeshausen ersetzt den bisherigen Bereitschaftsdienst der Hausärzte. Die Anbindung an das Gesundheitszentrum Johanneum soll den Patienten ein Plus an Sicherheit bieten. Für die zentrale Bereitschaftsdienstpraxis und den angeschlossenen Fahrdienst stehen mehr als 40 Ärzte zur Verfügung. In dem Bezirk leben mehr als 40 000 Menschen. Als Nachteile des neuen Systems sehen Kritiker wie der Kreisbehindertenrat längere Fahrtzeiten und höhere Kostenbelastungen für die Patienten. Sie ist für die Kreisstadt, Dötlingen und Großenkneten zuständig. Für Hausbesuche gibt es einen Fahrdienst. wildeshausen - Welche Arztpraxis hat Dienst, wenn der Hausarzt Feierabend macht? Wo findet man als Patient Hilfe am Wochenende? Auf diese Fragen soll es bald eine einfache und übersichtliche Antwort geben. Die zentrale ärztliche Bereitschaftspraxis für den Bereich der Stadt Wildeshausen sowie die Gemeinden Großenkneten und Dötlingen startet am 1. Januar am Krankenhaus Johanneum in der Kreisstadt. Das neue Angebot der im Gesundheitsnetz Wildeshauser Geest organisierten Ärzte und der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) als Träger ist in kürzester Zeit auf die Beine gestellt worden. Zugute kam den Organisatoren dabei der glückliche Umstand, dass im Johanneum kurzfristig zwei Behandlungsräume sowie jeweils ein Anmelde- und ein Wartezimmer zur Verfügung standen. Die Bereitschaftsdienstpraxis in dem Wildeshauser Krankenhaus ist mittwochs und freitags von 17 bis 19 Uhr, sonnabends, sonntags und feiertags von 10 bis 12 sowie von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Neben der Bereitschaftsdienstpraxis wird zusätzlich ein Fahrdienst für Hausbesuche in dem zusammengefassten Bezirk eingerichtet. Unter der zentralen Rufnummer 04431/9821010 ist der Bereitschaftsdienst erreichbar, wenn die Arztpraxen vor Ort geschlossen sind. Dies gilt montags, dienstags und donnerstags ab 19 Uhr, am Mittwoch- und am Freitagnachmittag ab 13 Uhr und sonnabends, sonntags und feiertags ab 8 Uhr bis jeweils 8 Uhr des folgenden Tages. Wie Helmut Scherbeitz, Geschäftsführer der KVN-Bezirksstelle Oldenburg, bei der Vorstellung der Bereitschaftsdienstpraxis am Montag im Johanneum erklärte, wird das Angebot der Notfallpraxen von den Patienten andernorts bereits gut angenommen. Auch für die Ärzte ergibt sich ein gravierende Vorteil: Sie sind längst nicht so häufig mit Notdienst dran wie bisher. Allerdings müssen sie die in der Bereitschaftsdienstpraxis anfallenden Kosten selbst tragen. Dafür werden 0,3 Prozent des Umsatzes abgerechnet. Ein gut organisierter Bereitschaftsdienst gilt jedoch inzwischen auch als ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung junger Ärzte, sich im ländlichen Raum niederzulassen.